Exchange Traded Funds (ETF) sind Fonds, die an mindestens einer Börse oder einem anderen Handels­platz gehandelt werden und für die mindestens ein Market Maker sicherstellt, dass der börsengehan­delte Wert der Fonds nicht wesentlich vom Nettoinventarwert und, sofern relevant, vom indikativen Nettoinventarwert abweicht. Der indikative Nettoinventarwert wird mehrmals täglich ermittelt. Basis sind dabei die jeweils aktuellen Kurse der Einzelpositionen im Fondsportfolio. Der indikative Nettoinventarwert ist damit ein Maß für den geschätzten fairen Wert eines ETF zu jedem Zeitpunkt eines Handelstags.

Exchange Traded Funds verfolgen in aller Regel eine passive Anlagestrategie und haben zum Ziel, die Wertentwicklung bestimmter Indizes so exakt wie möglich abzubilden (,,Tracking“) und dem Anle­ger die Gesamtrendite des betreffenden Index abzüglich laufender Kosten zu liefern. In Betracht kom­men sowohl marktbreite bekannte Indizes wie der DAX® als auch vom Emittenten oder Dritten selbst entwickelte Indizes. ETF können sich auf Indizes wichtiger Vermögensklassen (Aktien, Anlei­hen, Geldmarkt, Immobilien, Rohstoffe, Währungen) sowie auf spezielle Indizes beziehen, die z. B. Volatilitäten oder Inflationsentwicklungen abbilden. ETF weisen eine unbegrenzte Laufzeit auf.
Das Tracking der Zielindizes erreichen ETF entweder durch eine physische oder durch eine synthetische Nachbildung (Replikation) der Indizes.

  • Physische Replikation

Bei der physischen Replikation kauft der Fonds alle im abzubildenden Index enthaltenen Wertpapiere in identischer Form nach Art und Gewichtung. Bei Änderungen in der Zusammensetzung des Index passt der Fondsmanager das Portfolio entsprechend an. Alternativ zur vollständigen Nachbildung des Index kann der ETF auch einen alternativen Ansatz verfolgen. Dabei erwirbt er eine repräsentative Aus­wahl an Wertpapieren des Index oder an Wertpapieren mit einem ähnlichen Rendite-Risiko-Profil, um ein Portfolio zu konstruieren, welches dem zu replizierenden Index in den Performance- und Risiko-Ei­genschaften nahekommt (sogenanntes Sampling).

  • Synthetische Replikation

Bei der synthetischen Replikation werden Swaps zur Abbildung der Wertentwicklung des Index einge­setzt. Swaps sind außerbörsliche Derivate. Der ETF geht eine Swap-Vereinbarung (Tauschgeschäft) mit ei­nem Kreditinstitut ein, durch die der ETF die Zahlungsströme seiner Vermögenswerte auf das Kreditinstitut überträgt. Im Gegenzug garantiert das Kreditinstitut dem ETF dieselben Erträge wie die des Index und damit die Wertentwicklung des Index. Das mit der Index-Nachbildung einhergehende Risiko wird so an eine Drittpartei – den Swap-Kontrahenten – ausgelagert. Zwei Formen synthetisch replizierender ETF werden unterschieden:

Bei swapbasierten ETF mit Portfoliopositionen erwirbt der Fonds mit dem von den Fondskäufern in­vestierten Kapital einen Korb von Wertpapieren. Diese Wertpapiere können in Teilen den Werten des Index entsprechen, sie können aber auch vollständig von den Werten des Index abweichen. Für den Wert des ETF ist die Swapvereinbarung maßgeblich, nicht der des Wertpapierkorbs. Denn der ETF hat durch den vereinbarten Swap die Wertentwicklung des Wertpapierkorbs gegen die des nachzubildenden Index getauscht.

Bei ETF ohne Portfoliopositionen legt der Fonds das von den Fondskäufern investierte Kapital ausschließlich in eine oder mehrere Swap-Transaktionen an. Auf diese Weise tauscht er das von den Fondskäufern investierte Kapital gegen die Wertentwicklung des nachzubildenden Index ein. Der Swap­Kontrahent ist zum einen verpflichtet, dem ETF die Performance des Index zu zahlen. Zum anderen muss der Swap-Kontrahent diese Zahlungsverpflichtung mit Sicherheiten unterlegen. Die Anforderungen an die hinterlegten Sicherheiten werden mit dem Swap-Kontrahenten vereinbart (Collateral Agreement) und sind von lokalen Zulassungsbehörden im Hinblick auf gesetzliche Vorgaben zu bestätigen. Der Besicherungsgrad des Swaps liegt regelmäßig zwischen 100% und 130%.

Wer Finanzgeschäfte abschließt, muss die folgenden Risiken berücksichtigen.

  • Ohne Kenntnis und im Bewusstsein der bestehen Risiken sollten Sie keine Finanzgeschäfte durchführen.
  • Sie sollten Finanzgeschäfte nur dann durchführen, wenn Sie das Wesen der Finanzinstrumente verstehen und wenn Sie wissen, wie diese funktionieren und welchen Risiken und möglichen Verlusten Sie ausgesetzt sind.
  • Des Weiteren sollten Sie nicht nur die Risiken aus den Finanzinstrumenten verstehen und erkennen können, welche möglichen Verluste Ihnen daraus entstehen können, Sie müssen auch beurteilen, ob Sie in der Lage sind, diese Verluste zu tragen. Prüfen Sie daher sehr sorgfältig, ob der Handel angesichts Ihrer Erfahrung Anlageziele, finanziellen Möglichkeiten und sonstigen anlagerelevanten persönlichen Verhältnissen eine angemessene Form Kapitalanlage darstellt.

Diese Risikoaufklärung kann nicht über alle möglichen Risiken beim Handel von Finanzinstrumenten aufklären. Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich daher auf die typischen Risiken und sind nicht abschließend.